DOMICO Produkte gewährleisten eine technisch unkomplizierte Umsetzung des Fassadenentwurfs. Neben einem guten Preis-Leistungsverhältnis ist das klare einfache Grundsystem der Produkte überzeugend, dass hinsichtlich gestalterischer Anpassungen außerordentlich flexibel ist. Große Formate und unsichtbare Befestigung sind systemimmanent. Nachhaltig sind die Produkte nicht nur wegen ihrer Langlebigkeit und Wartungsarmut, sondern auch weil sie vollständig recyclebar sind.

Dipl.-Ing. Wallie Heinisch METARAUM Architekten BDA
  • Projekt
    Ovesco Endoscopy AG

  • Architekt
    METARAUM Architekten BDA

  • Bauherr
    Ovesco Endoscopy
    AG

  • Produkt
    Planum-Fassade 2700 m², NCS S6502Y

  • Verarbeiter
    Connect DWH GmbH

  • Fotos
    Zooey Braun Fotografie

Für die eingehende Betrachtung des Gebäudes und vor allem für das Verständnis der Entwurfsgedanken ist es von Vorteil, das Selbstverständnis der Bauherrschaft zu kennen. Es beruht auf zukunftsweisenden Entwicklungen einerseits und einem ökologisch-sozialen Fundament andererseits. Entschiedene Vorgabe für den Neubau war der Niedrigenergiehaus-Standard E55 und CO2-Neutralität, die über den Betrieb eines eigenen Photovoltaiksystems und minimierten Stromzukauf aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen erreicht wird.

Ovesco Endosopy ist ein forschendes Unternehmen der Medizintechnik, das mit der innovativen Entwicklung von filigranen Instrumenten für die flexible Endoskopie und die endoluminale Chirurgie beschäftigt ist. Betriebstechnisches Ziel des Neubaus war es, die bisher im ganzen Stadtgebiet von Tübingen verteilten Aktivitäten in einem Firmengebäude zu konzentrieren. Überdies sollte dieser Neubau durch eine qualitativ hochwertige Architektur das Unternehmen im Technologie- und Wissenschaftspark sichtbar machen. Dabei lag die Herausforderung darin, die spezifischen Funktionen von Verwaltung, Logistik, Forschung, Entwicklung und Reinraum-Produktion nicht nur in einem funktional optimierten baulichen Ensemble zusammenzufassen, sondern – in engem physischem Kontakt zueinander – alle betrieblichen Organisationsformen in einem klugen Konzept miteinander zu verknüpfen. Effiziente Kommunikation in allen Ebenen war demnach zentrale Leitidee der Unternehmenskultur und wurde folglich zum Entwurfsmotiv für die Struktur und Architektur des Gebäudes

Der Hingucker bin ich
Geschickt korrespondiert die Gebäudegeometrie mit der topografischen Situation und mit der Lage inmitten eines profanen Industrie- und Gewerbekonglomerats. Hinter einer weiten Straßenbiegung rückt das Gebäude mit einem Überraschungsmoment ins Blickfeld. Dafür sorgt die großflächig verglaste, über Eck gezogene Eingangszone im Erdgeschoss und der darüber aufragende viergeschossige Gebäudetrakt.

Der zu beiden Seiten des Hochbautraktes weiterlaufende, insgesamt trapezförmige Sockelbaukörper wurde aus der Typologie des Atriumhauses entwickelt. Im Detail der Fassade wird deutlich, wie sich die Geometrie des Gesamtkomplexes aus einem Guss entwickelt. Die Viergeschossigkeit entsteht aus den zwei Geschossen eines aufgesetzten Riegels, der im Ensemble zwar optisch verschwindet – ohne aber seine markierende Wirkung für den Zugang und für den Gesamtkomplex zu verfehlen.

Räume mit hoher Installationsdichte befinden sich konzentriert im Erdgeschoss. Durch die ringförmige Anordnung ist eine effiziente Ver- und Entsorgung mit Energie und Medien gewährleistet. Zudem garantieren kürzeste Wege eine hohe Effizienz der Zusammenarbeit. Die Position eines essentiellen Herzstückes – von allen Seiten sichtbar – nimmt die Reinraumproduktion ein. Weil räumlicher Abstand vom sonstigen Werksbetrieb die hermetische Abschirmung der Hightech-Produktion erleichtert, steht der Kubus des Reinraumtraktes als solitäres Gebäude im Atriumhof. Seine offene Architektur zeigt aber trotz der funktionsbedingten Abschottung einen bemerkenswert integrativen Charakter, da die vielfältigen Aus- und Einblicke durch großzügige Verglasungen ein gemeinsames „Miterleben“ anregen.

Die Fassade lebt
Irgendwie erscheinen die Strukturen der Fassade im Zwiespalt – in einem positiv spannenden Disput wohlgemerkt. Zuerst einmal präsentiert sich das Gebäude mit seiner geradlinig strukturierten Lochfassade in wohl geordneter, geradezu stoischer Gelassenheit. Die vertikal orientierten, kategorisch übereinander und nebeneinander aufgereihten Fensteröffnungen korrespondieren diszipliniert mit dem akkurat feinen Fugenbild der PLANUM-Fassade, die, je nach der Lichtsituation, von einem dunklen Grau bis ins samtene Graubraun changiert. Diese geradlinige Grundordnung wird von markanten Metallelementen aufgebrochen, die sich unisono aus jeder Fensteröffnung nach außen drehen und ihrerseits eine zweite Betrachtungsebene über die Fassadenflächen legen. Daraus erhalten die Fassadenflächen eine Plastizität, die dem gesamten Baukörper eine dynamische Spannkraft verleiht. Das gilt ganz besonders beim Betrachten aus der eigenen Bewegung heraus. Auch die großzügigen Verglasungsflächen, zum Beispiel im Innenhof, ordnen sich diesem eigenwilligen Fassadenarrangement unter.

Von ihrer Funktion her handelt es sich bei den plastisch wirkenden Metallbauteilen um Elemente für den Sonnenschutz und für die aktive Lichtlenkung in die Tiefen der dahinter liegenden Räumlichkeiten. Überdies wirken sie als materielle Reminiszenz an Aufsatzprodukte invasivmedizinischer Geräte, die im Unternehmen gefertigt und „Clips“ genannt werden. Sie transportieren das Credo der OVESCO Endoscopy AG nach außen: Innovation und Präzision.

An dieser Stelle begegnen sich indes auch Reminiszenz und baupraktische Finesse: Die in Gemeinschaftsarbeit entwickelten Fassadenelemente sind tatsächlich allein über Clips an die durchdringungsfrei befestigten DOMICO-Planumelemente fixiert.

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