• Projekt
    Das Haus am Hang

  • Architekt
    REICHL architektur

  • Bauherr
    C. Grimm und P. Wunderer

  • Produkt
    150 m² Planum RAL 7021

  • Verarbeiter
    Spenglerei Hecht GmbH

  • Fotos
    WORONA fotografie

DIE AUFGABE
Am Rande der Naabauen, neben Pferdewiesen gelegen, befindet sich am Ortstrand einer kleinen ländlichen Gemeinde, das stark abfallende, süd-westorientierte Grundstück. Die Bauaufgabe bestand darin, eine Wohnbebauung mit hellen, großzügigen Wohn- und Aufenthaltsräumen und trotzdem ausreichend Privatsphäre zu schaffen. Es war gewünscht, dass sich das geplante Bauvolumen des Einfamilienwohnhauses trotz seiner Größe harmonisch und auch zurückhaltend in die umgebende Struktur und den Naturraum einfügt. Der Baukörper sollte wesentliche Merkmale des regionalen, historischen Baustils beinhalten – wie Satteldach, keine Dachüberstände,
die Auswahl der Materialien – diese jedoch zeitgemäß interpretiert, mit klaren und scharfkantigen Linien. Die Bauherren wünschten sich eine moderne, aber zugleich zeitlose Gestaltung – keinem kurzlebigen Trend folgend.

DIE IDEE
Bei der architektonischen und inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Bauaufgabe und vor allem dem Ort, entwickelte sich die Idee zu einer dem natürlichen Geländeverlauf folgenden Hanghauslösung in Split-Level-Bauweise und einer tieferliegenden Hofsituation entlang des Zufahrtsweges. Im Eingangsgeschoss, dem Flachdachanbau im Hof, befinden sich neben Garderobenbereich, Gäste-WC und Büro auch Nebenräume und Garage. Dieser Teil des Hauses ist unterkellert und beherbergt im Untergeschoss Lagerräume, Werkstatt und Technikräume. Das Hauptwohngebäude mit Satteldach entwickelt sich ein halbes Geschoss hangabwärts mit großzügigen Aufenthaltsbereichen für Wohnen, Essen und Kochen. Im Obergeschoss des Hauptwohngebäudes befinden sich die privaten Räume der Bauherren. Die Fassaden halten sich zum Zufahrtsweg geschlossen und öffnen sich seitlich nur gezielt um bestimmte Bezüge aufzunehmen. Zu den Naabauen, auf der nicht einsehbaren Süd-Westseite,
öffnet sich die Fassade des Hauptwohngebäudes komplett in beiden Geschossen. Der neue Baukörper fügt sich in die Nachbarbebauung ein, in der es bereits größere und höhere Baukörper gibt. Im Gesamtbild ordnet sich der Neubau eher unter. Durch seine Form, Materialwahl und die Gestaltung der Außenanlagen mit regionalem Granit und heimischen Grün erfolgt eine konsequente, harmonische Einbettung in den Ort und die umgebende Natur.

DIE MATERIALIEN
Die massive Grundkonstruktion aus Beton und Ziegeln wird mit vorgehängten Fassadensystemen verkleidet. Die hinterlüfteten Vorhangfassaden bieten im Bereich der Unterkonstruktion die Möglichkeit Installationen für Sonnenschutz, Entwässerung und Technik „unsichtbar“ und außerhalb der gedämmten Gebäudehülle unterzubringen.
Das Materialkonzept baut auf einer neuen Verwendung der historischen Materialien Ziegel, Naturstein, Metall und Glas auf und soll dadurch auch den Bezug zur Historie des Ortes und der Region herstellen – eine große Holzindustrie, Abbau von Eisenerz und regionale Granitsteinbrüche.

DAS PRODUKT
Die realisierte Metallfassade Planum 32 in RAL 7021 der Fa. DOMICO – ursprünglich aus dem Industriebau stammend – konnte durch eine flexible Gestaltungsmöglichkeit, eine in Ihrer Haptik samtig-matt wirkenden Oberfläche und die dunkle Farbe überzeugen. Die Möglichkeit, großformatige Elemente in verschiedenen Breiten, im wilden Verband, auch übereck entwickeln zu können, hat sowohl Planer, als auch Bauherren begeistert. Die Zusammenarbeit mit dem
Hersteller, der zuständigen Regional-Vertretung und der regionalen Fachfirma verlief ab dem Entwurfszeitpunkt positiv und zielführend – vor allem, um bei der zum damaligen Zeitpunkt neuartigen Verwendung des Produktes, einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und eine wirtschaftliche Lösung zu finden.
Durch die sehr präzise Verarbeitung entstand eine besondere Scharfkantigkeit und klare Linienführung, die im Kontrast zur rauen Holzverkleidung der Sockelbereiche, zu den großzügigen Glasflächen der rahmenlos verbauten Fensterelemente, zum regionalen Granit in den Außenanlagen und zum umgebenden Grün steht: Rauigkeit, Mattheit und Glanz – Massivität und Transparenz.

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