• Projekt
    Musik- und Kunstschule in Monheim am Rhein

  • Architekt
    HHS Planer + Architekten AG

  • Bauherr
    Stadt Monheim am Rhein

  • Produkt
    750 m² Planum-Fassade

  • Verarbeiter
    Dachbau Staßfurt GmbH

  • Fotos
    Margot Gottschling

Der Neubau der städtischen Musik- u. Kunstschule in Monheim am Rhein liegt auf dem Grundstück des Otto-Hahn-Gymnasiums. Zielvorgabe war es, den Eingriff in die Schulhof- und Parkflächen des Gymnasiums zu beschränken und den ‚Fußabdruck‘ der Musikschule klein zu halten. Um dennoch die notwendige Geschossfläche zu generieren, kragen die oberen Ebenen des 4-geschossigen Gebäudes weit über das Erdgeschoss aus. Die Erschließung des Gebäudes mit dem Hauptzugang, dem Foyer und der neu zu schaffenden Vorplatzsituation erfolgt über den Berliner Ring. Der 3-bündige Grundriss bietet die Möglichkeit, das Gebäude räumlich zu zonieren. Durch die Einführung des Splitlevels entstehen Raumzonen, die den einzelnen unterschiedlichen Nutzungsbereichen, wie dem Verwaltungsbereich der Kunstschule, dem Tanzbereich, den Band- und Schlagzeugräumen und dem Vortragssaal vorgehalten sind. Ein zentral angeordneter Aufzug gewährleistet die behindertengerechte Erschließung.

Idee I Architektur I Raumkonzept
Der Neubau erhält ein selbstbewusstes Profil über einen Baukörper, der sich maßstäblich in die bauliche Umgebung einfügt.
Bei dem Neubau der Musikschule sind gegenseitige Störungen zwischen den hochsensiblen Unterrichtsräumen zu vermeiden. Die Schwachstelle der akustischen Dämmung zwischen den Räumen stellt die Tür dar. Ohne direkte Verbindung untereinander sind über den Flur mindestens 2 Türen als Dämpfer aktiv. Musik-Unterrichtsräume werden nach Möglichkeit mit einem zwischenliegenden Einspiel- oder Nebenraum als Puffer angeordnet. Darüber hinaus trägt der 3-bündige Grundriss zur Verbesserung der gegenseitigen Beeinträchtigung bei, der die innenliegenden Räume als weiteren akustischen Puffer anbietet.
Nicht parallele Wandstellungen in Unterrichts- u. Einspielräumen beugen Flatterechos vor und reduzieren die Aufwendungen für akustisch dämpfende Maßnahmen.
Die Decken in den Unterrichts-, Einspiel-, Proberäumen und im Veranstaltungssaal werden zur Verbesserung der Akustik mit Knauf-Lochgipsdecken und fest installierten textilen Wandabsorbern ausgestattet. Übungsräume und Veranstaltungssaal erhalten akustische Vorhänge, die nach Bedarf auf und zu gefahren werden können und den Nutzern die Möglichkeit geben, selbst zu regulieren.

Konstruktion
Die Konstruktion setzt auf einer flachen Gründung auf. Der Grundriss des Neubaus ist im Süden zur Hälfte unterkellert. Die Tragkonstruktion wird als Stahlbetonkonstruktion ausgeführt. Die Ortbetonwände der Obergeschosse werden in den Haupttragachsen als Wandscheiben ausgebildet. Quer verlaufende ‚Fähnchenwände‘ werden zur Lastabtragung herangezogen und ebenfalls in Ortbeton ausgebildet. Im Erdgeschoss fangen im Tanz- und Foyerbereich Stb-Stützen die Lasten ab. Der in allen Geschossen vorhandene Kernbereich mit Nebenräumen wird als Aussteifung herangezogen. Die Decken werden als Flachdecken ausgebildet, über dem Veranstaltungssaal als Spanbetonhohldielen.

Außenwandbekleidung
Die Fassade der Musikschule leiten sich von den wesentlichen Materialien von Musikinstrumenten ab: Holz und Blech. Goldfarbende (PVDF- Beschichtung) Aluminiumprofile und horizontale Holzverkleidung akzentuieren die unterschiedlichen kubischen Elemente der Musikschule. Die Metallelemente sind mit dem Planum-System der Firma DOMICO ausgeführt. Das Produkt bietet den Vorteil, dass die Fügungspunkte der Paneele mit minimaler Fuge ausführbar sind. Darüber hinaus bietet das System die Möglichkeit Deckbreiten bis zu 800 mm herzustellen. Im Fall der Musikschule wechseln sich Paneele der Breite 700 und 300 mm ab, teilweise mit einer Höhe von bis zu 12 m. Zusammen mit der gruppierten Anordnung der Fenster erinnert die Fassade an die Tasten des Klaviers. Es war möglich die Fugen aus der vertikalen Wand in die Untersicht der Decken übergehen zu lassen. Auf diese Weise flankierte das gewählte Fassadensystem den Entwurfsgedanken der schwebenden Volumen.

Energie I Hygiene
Auf die aus energetischen, akustischen und hygienischen Gründen geplante Lüftungsanlage musste leider aus Kostengründen verzichtet werden. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über eine elektrische Wärmepumpe. Die erforderliche Umweltenergie wird über 4 Erdsonden aus dem Erdreich gewonnen. Eine dezentrale Lüftungsanlage mit einem Wärmerückgewinnungsgrad von über 80% versorgt den Vortragssaal und den Tanzraum mit Frischluft.

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