kommunikation über alles – das bedeutet: zwischen dem bestehen teil der jku, den unmittelbar benachbarten wohnbauten, der natürlichen umgebung, der neuen bauteile untereinander und schlussendlich im inneren der baukörper kontakte zu knüpfen. scheinbar spielerisch gehen die gebäude im grundriss wie im schnitt durch höhenversprünge und knicke auf nachbarn und umgebung ein, entgehen so einer starren gebäudestruktur und schaffen durch die versenkung im hang und dem unter straßenniveau liegenden eingangsbereich eine ebenerdige anbindung zum bestehenden uni areal.

die landschaft fließt zwischen, über und durch das bauwerk mit seinen teilweise schwebenden bürotrakten in das areal und verzahnt sich letztendlich mit dem gebäude zu einem neu interpretierten campus. die grosszügigen innenatrien verbinden die geschoße miteinander, lassen licht bis in die unteren ebenen fallen und verlangen somit gleichsam nach einem neuen science arbeitsklima der kommunikation.

wegen der grossen spannweiten und den teilweise notwendigen brückenkonstruktionen bzw den den daraus resultierenden durchbiegungen sind auch die parapete nicht zufällig angeordnet, sondern genau an den punkten der größten durchbiegung in ihrer stärksten dimension platziert. dadurch entsteht eine diversifizierende wirkung nach außen und mehr individualität im inneren. ein spiel, das durch lamellen verschiedener tiefen und abstände verstärkt wird.
schlussendlich kommunizieren sogar die einzelnen elemente der fassade miteinander…

Martin Haller, Ulrich Aspetsberger, Günter Katherl caramel architekten
  • Projekt
    Science Park – Bauteil 2, Johannes Kepler Universität
    A-4040 Linz Altenbergerstraße 69

  • Architekt
    caramel architekten ZT ges m b h A-1070 Wien,
    Schottenfeldgasse 72/II/3

  • Bauherr
    Bundesimmobiliengesellschaft A-1031 Wien

  • Produkt
    2.200m² Planum 22

  • Verarbeiter
    Rudolf Schmidhofer GmbH, Haselbach 27, 4121 Altenfelden

Science Park – Johannes Kepler Universität

Die Johannes Kepler Universität in Linz bietet mit ihren drei Fakultäten ein breites Lehr- und  Forschungsspektrum. Beim Gesamtentwurf des neuen Science Parks stellte sich die Aufgabe, in Konzeption und Gestaltung die gelebten Verflechtungen der Fachgebiete Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften, Technik und Naturwissenschaften zu unterstützen.

Deshalb stand der Faktor Kommunikation ganz im Vordergrund der Bauaufgabe. Großzügige moderne Arbeitswelten, offene Raumstrukturen sowie effizient vernetzte Erschließungs- und Verbindungswege fördern den Austausch und bringen eine Gemeinsamkeit fördernde Lebendigkeit auf den Campus. Erleichtert wird außerdem das Zusammenrücken von Wirtschaft und Forschung, um den Praxisbezug der technischen Studiengänge weiter auszubauen. Als Meilenstein in der Geschichte der JKU setzt das in fünf Bauabschnitte gegliederte Gesamtprojekt Science Park nicht zuletzt ein augenfälliges Zeichen für den Wege weisenden Wissenschafts- und Forschungsstandort Linz.

Als architektonische Klammer dient eine futuristisch anmutende Formensprache, die sowohl im Gesamtensemble wie auch bei den Einzelgebäuden jede Erwartung von hierarchischem Ordnungsstreben via strenger Orthogonalität oder gar Rasterung buchstäblich ins Leere laufen lässt. Stattdessen zeigen modulierte Formen einen unbeschwerten Einfallsreichtum auf, mit dessen Hilfe man neben den funktionalen internen Verflechtungen auch die baulichen Nachbarschaften und die schwierigen geologischen Rahmenbedingungen ins Konzept einbinden konnte. Wie im Masterplan vorgegeben, bedient sich auch der 2011 fertig gestellte Bauteil II einer Klaviatur der schrägen und geknickten Baukörper, Raumkanten und Einbauten. Das Flachdach senkt sich von der geneigten Südfassade her kommend zunächst zur Mitte ab, um dann nordwärts im steilen Winkel nach oben zu steigen. Die Fassaden rundum leben aus ihrer horizontalen Schichtung, die auf den ersten Blick scheinbar frei motivierter Individualisierungsabsicht folgt. In Wirklichkeit sind die Abfolgen aus Glas- und Metallfassade bis ins Detail hinein der komplizierten Statik und inneren Gebäudefunktion geschuldet. Mit Blick auf das Hauptanliegen möchte man fast sagen: Schlussendlich kommunizieren auch die einzelnen Elemente miteinander …

Zur technischen Ausführung der Fassade: Für die Fassade suchten die Planer ein Material, das die geometrischen Vorgaben exakt einhält und dennoch diskret im Hintergrund bleibt. Planum-Profile von DOMICO erfüllen diesen Anspruch. Sie werden projektbezogen mit Längen bis zwölf Meter gefertigt, Sonderlängen sind möglich. Die Profilierung garantiert im fertig montierten Zustand die Grenzwerte für Ebenheitsabweichungen mit erhöhter Anforderung gemäß DIN 18202. Im Science Park erfolgte die Verlegung der Paneele aus Aluminium blank horizontal mit 20 Millimeter Fugenbreite. Für eine präzise Eckausbildung wurden die Profile bereits im Werk auf Gehrung geschnitten.

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