Airbus ITC
Das Integrated Technology Center (ITC) der Airbus Defence & Space GmbH ist eine Produktionsstätte für die Satelliten-Herstellung. Die Halle dient zur Erweiterung der am Standort bereits befindlichen Reinraumkapazitäten auch für die Herstellung größter Forschungssatelliten.
Die DOMICO Planum-Fassade war die Antwort auf die verschiedenen Anforderungen, die wir bei diesem Projekt unter einen Hut bringen mussten. Ausschlaggebend war, dass wir im System unsere Vorstellungen an Konstruktion und Gestaltung umsetzen konnten und so für unseren Kunden eine wirtschaftliche und schöne Fassade errichten konnten.
Dipl.-Ing. Lukas Holzinger RSE Planungsgesellschaft mbH-
Projekt
Airbus ITC -
Architekt
RSE Planungsgesellschaft mbH -
Bauherr
Airbus Defence & Space GmbH -
Produkt
1.000 m² Kassetten
4.500 m² Planum in RAL 7021 und RAL 7021 matt -
Verarbeiter
Dieter Eitle GmbH -
Fotos
© RSE Planungsgesellschaft mbH / Markus Guhl Architekturfotografie
Mit fast 3.500 m² Reinraumfläche in den Reinheitsklassen ISO 8 und ISO 5 und einer Reinraumhöhe von bis zu 18 Metern, ist das ITC einer der größten Produktionsorte für Satelliten in Europa.
Das Gebäude beinhaltet neben den Reinraumbereichen, den Kontrollräumen und der dazugehörigen Technik auch den zentralen Showroom des Standortes, in dem man sich über aktuelle und wegweisende Satellitenmissionen informieren kann. Hier werden auch Kundenveranstaltungen, z.B. zum Launch einer Satellitenmission, durchgeführt.
Das Gebäude selbst ruht auf 195 bis zu 45m langen Bohrpfählen, um die Lasten auf dem Baugrund, keine 50 Meter vom Ufer des Bodensees, abtragen zu können. Durch den hohen Grundwasserspiegel wurde besondere Aufmerksamkeit auf die Abdichtung und die Diffusionsdichtigkeit der Bodenplatte gelegt, um die hohen Anforderungen an die Konstanz von Temperatur und Feuchte in den Reinräumen halten zu können. Das Gebäude selbst ist eine Mischbauweise aus Fertigteil-, Teilfertigteil- und Ortbetonbauteilen. Um die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten, wurde wo möglich auf Vorfertigung und bewährte Systeme gesetzt.
Die Herausforderung war nun gestalterisch, diese unterschiedlichen Anforderungen in einem Konzept zu vereinen. Auch war es uns ein Anliegen, dass trotz der Dimensionen des Gebäudes eine, den Mitarbeitern angemessene, Maßstäblichkeit zu erzielen.
Das Gestaltungskonzept sollte Assoziationen zum hergestellten Produkt wecken. Im ganzen Gebäude haben wir mit schwarz-weiß-Kontrasten gearbeitet. Die äußere Hülle, die nicht im Reinraum befindlichen Bereiche, wie die Kontrollräume und der Showroom sind mit schwarzen Möbeln, Böden und z.T. Decken gestaltet, die Reinräume sind weiß. Als Akzentfarben wurde im Inneren immer wieder mit Blautönen aus der Farbwelt des Kunden gearbeitet.
Die Fassade sollte zum einen den dunklen Weltraum, zum anderen aber auch die hohe Präzision der High-Tech-Fertigung im Innern widerspiegeln. Das DOMICO Planum-System bot nun die Möglichkeit sehr präzise und mit bewusst gewählten Formaten den großen Baukörper zu gliedern, wobei die Haupt-Gliederung durch die horizontalen Bänder aus glänzenden und matten Paneelen erfolgt, welche die Fensterbänder der Westfassade aufnehmen und um das Gebäude führen.
Die Bänder haben nun den Effekt, dass sie je nach Lichtsituation mal mehr oder weniger deutlich hervortreten. Über den Tagesverlauf verändert sich so das Gebäude auf eine subtile und z.T. überraschende Art und Weise.
Im Haupttreppenhaus, welches die Schnittstelle zwischen dem Außenbereich und dem Innenraum darstellt, haben wir die Domico Fassade mit in den Innenraum gezogen, um die Grenze zwischen Innen und Außen zu verwischen. Auch wurde hier die große Pfosten-Riegel-Fassade möglichst weit nach Innen gesetzt, um diesen Eindruck zu betonen.
Als einzigen Akzent in der Fassade, wurden die Fensterbänder mit einem silbernen Rahmen aus der dunklen Fassade hervorgehoben, um ein wenig das Glitzern von Sternen an die Fassade zu bringen. Auch hier sollten sich die Anschlüsse möglichst präzise und sauber mit den Fugen der DOMICO Fassade zusammenfügen.
Um die Anforderung einer komplett außen liegenden Dachentwässerung zu erfüllen, ohne Regenfallrohre zeigen zu müssen, was die Gliederung der Fassade sehr gestört hätte, haben wir die Ausladung der Profilhalteleisten so weit maximiert, dass die Fallrohre zwischen Dämmung und Fassade verlaufen konnten. So sieht man nur die Notüberläufe in der Verkleidung der Attika.
