• Projekt
    ASFINAG Autobahnmeisterei Stockerau

  • Architekt
    AW+ Planungsgesellschaft mbH

  • Bauherr
    ASFINAG Bau Management GmbH

  • Produkt
    2160 m² Planum-Fassade

  • Verarbeiter
    Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H
    Zeman & Co GmbH

  • Fotos
    Manfred Burger

Entwurf:
Die bestehende Autobahnmeisterei Stockerau entspricht baulich und funktional nicht mehr den zeitgemäßen Anforderungen. Daher bestand seitens der ASFINAG (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft) die Absicht zur Neuerrichtung der ABM am gleichen Standort.

Aufgabe war es, auf einer vorgegebenen Teilfläche der bestehenden Autobahnmeisterei, einen Neubau zu entwickeln. Die verkehrstechnische Erschließung der neu zu errichtenden ABM sollte weiterhin über die bestehende Betriebszufahrt, von der Wiener Strasse erfolgen.

Grundgedanke war es, eine Gesamtanlage zu entwickeln, welche trotz der Aufteilung in mehrere Bauwerke, eine gestalterische Einheit bildet. Als konzeptionelle Leitidee stellen sich die Gebäude als weiße Baukörper dar, welche als „zusammenhängende“ Gesamtanlage den Betriebshof einfassen. Durch Fenster und Tore, gezielt platzierte Einschnitte, verleihen den Baukörpern eine zusammenhängende, dynamische architektonische Sprache.

Die Gebäude orientieren sich an den vorgegebenen Grundstücksgrenzen des Planungsgebietes. An der Ein-/Ausfahrt befindet sich ein 2-geschossiges Bürogebäude. Dieses bildet eine „Grenze“ zwischen außerbetrieblichem zu dem betrieblichem Bereich aus. In dem 2-geschossigem Bürogebäude befinden sich im EG die Sanitärbereiche, für die Mitarbeiter der Autobahnmeisterei. Im OG sind die Büros, Bereitschaftsräume und Sozialräume der ABM untergebracht.

Im EG ordnen sich direkt an das Bürogebäude die Garagenstellplätze für die Streckenbusse an. Über ein Schiebetor erreicht man den eingefriedeten, betrieblichen Bereich. Dieser stellt sich als eine langgestreckte Hofanlage dar, in dessen Zentrum sich eine Siloanlage sowie eine Betriebstankstelle befinden. Diese stellen im funktionalen Ablauf zemtrale Anlaufpunkte dar. Gegenüber dem Bürogebäude ordnen sich die Hallenbereiche an. Diese teilen sich auf in Einstellhallen (Garagen), eine Waschhalle, Gerätehallen (Werkstatt), Flugdächer und eine Salz-Entleerungshalle.

Konstruktion:
Das Bürogebäude wurde in Stahlbeton-Bauweise erstellt. Die übrigen Hallenbereiche wurden grundsätzlich in „Standardindustriebauweise“ ausgeführt. Das tragende System wird durch Stahlbetonstützen und Stahlbetonträger gebildet. Als Fassade wurde eine Kasettentragschale einschl. Dämmung und einer Vorhangfassade vorgesehen. Das Dach wurde mit einem Trapezblech und einem Warmdachaufbau ausgeführt. Eine Ausnahme bilden Bereiche, an welche erhöhte Brandschutzanforderungen gestellt wurden (Technikräume im Bereich der Gerätehallen). Diese wurden Massiv (Stahlbeton, KS-Mauerwerk) ausgeführt. Weiterhin wurde eine Entleerungshalle (Salzhalle) in Holzbauweise (Holzriegelwände) erstellt. Die Tankstelle wurde als Mischkonstruktion (Stahlbeton, Stahlbau) erstellt.

Fassade:
Aus wirtschaftlichen und funktionalen Gründen besteht das gesamte Gebäudeensemble (Bürogebäude, Einstellhallen, Gerätehallen, Salzhalle, Tankstelle) aus unterschiedlichen tragenden Strukturen. Gestalterisch war es aber wichtig, das gesamte Gebäudeensemble miteinander zu verbinden, bzw. es in einer einheitlichen architektonischen Sprache abzubilden. Aus diesem Grund und aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wurde sich für eine Blechvorhangfassade entschieden, welche problemlos alle Untergründe einheitlich umhüllt. Weiterhin sollten die dominierenden „weißen-Formen“ eine gewisse „Härte“ und Glanzgrad aufweisen, was ebenfalls für eine Blechfassade spricht.

Neben einer einheitlichen architektonischen Sprache war es aber ebenso wichtig, die Gebäudevolumen durch eine klare, reduzierte Detaillierung herauszuarbeiten. So wurde die Attika als 2-teilige Attika, mit einem Sonderprofil, ausgeführt, wodurch kein Attikablech o.ä. sichtbar ist. Um ebenfalls keine Fensterbank o.ä. im Fassadenbild zu erhalten wurden die Fensterbänke als „innenliegende“ Fensterbänke ausgeführt. Die Fassade wird so lediglich durch das Fassadenraster definiert ohne sonstige „störende“ Elemente.
Die definierten Eigenschaften, sowohl im Hinblick auf Materialität wie auch Detailausführung, haben sich mit der ausgeführten DOMICO-Planum Fassade sehr gut umsetzen lassen.

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