Neubau/Sanierung Museum Angerlehner

Wolf Architektur ZT GmbH
Produkt: Planum-Fassade 2407 m2, Schwarz in 5 Oberflächenqualitäten eloxiert

ÜBERBLICK

Die bestehenden FMT Industriehallen mit ihrer ursprünglichen Werkhallen-Atmosphäre soll ab jetzt ausschließlich der Kunst und den Museumsbesuchern vorbehalten sein. Die dazu notwendigen Museumsinfrastrukturbereiche wurden durch eine Aufstockung des Bestands-Zwischentraktes ergänzt oder in das Bestands-Bürogebäude integriert: In die bestehenden Hallen wurde der Ausstellungsbereich, der Veranstaltungsbereich sowie das Schaulager installiert. Der Zwischentrakt ist ebenerdig und beinhaltet das Foyer, sowie die Museumspädagogik. Im neuen Obergeschoß befinden sich der Seminarraum und die moderne Technikzentrale.

LAGE

Die Zufahrt zum Museums-Parkplatz erfolgt von der Ascheter Straße. Von Wels kommend, erfolgt der Zugang über die Museumsstegbauwerke über die Traun und den Aiterbach, welche von der West-Seite auf den Vorplatz des Museums münden. Hier wird ein Entree mit kleineren Installationen von Skulpturen inszeniert, während das übrige Areal am Aiterbach mit seinem wilden Uferbewuchs weitgehend unverändert bleibt und im Kontrast zum ruhigen architektonischen Baukörper steht.

MUSEUM

Der Museums-Shop, der Kassenbereich mit Back-Office und der Garderobenbereich empfangen den Museumsbesucher im Bestands-Zwischentrakt. In diesem Bereich werden die vorhandenen kleinteiligen Raumstrukturen zurückgebaut. So entsteht eine knapp 50 Meter lange Raum-Spange zwischen Aiterbach und Ascheter Straße, welche die bipolare Anbindung des Museums zwischen Thalheim und Wels thematisiert und den Bau zwischen Ufervegetation und Stadt verortet. Über dieses Foyer erreicht man die Veranstaltungshalle. Das offen-einsichtige Schaudepot flankiert diese Erste der beiden Hallen über ihre ganze Länge. Von hier aus erreicht man die große Ausstellungshalle bzw. über eine breite Treppenanlage die 2 Galerien, die Kabinette und das Depot der Grafiksammlung im Obergeschoß.

SCHATULLEN

In den Hallenräumen wurden die verbleibenden Wand- und Deckenoberflächen des Bestandes mit einem matt-schwarzem Anstrich verschmolzen. Vor diesem „Werk-Rahmen“ zeichnen sich die frei positionierten Halleneinbauten wie Schaulager, Treppenanlage und Ausstellungsräume in Material und Farbgebung als „Schatullen“ und weiße Implantate zum bestehenden Hallenraum ab. Die weißen Ausstellungswände leiten durch das Museum und bilden einen unaufdringlichen Hintergrund für die Kunstwerke. Die Architektur gibt der Kunst Raum, die gleichzeitige Modularität bietet dabei eine Vielzahl räumlicher Variation, sodass man ebenfalls von einer „Sammlung von Räumen“ sprechen kann. Diese Ausstellungsräume sind geprägt von einem Wechselspiel von hohen und niedrigen Raumsequenzen. Der Raum, die Tragstruktur und die Dimension der ursprünglichen Werkhalle bleiben dabei gegenwärtig. Natürliches Licht wird gleichmäßig über Deckenschächte in den Raum gelenkt und ermöglicht die subtile Wahrnehmung des sich verändernden Tageslichts und der Jahreszeiten im Zusammenspiel mit den Kunstobjekten. Der verbliebene Hallenkran in der Ausstellungshalle findet nun seine Verwendung für Installationen und Ausstellungen. Die so mögliche räumliche Verschränkung von industriellem Nachklang und der neuen artifiziellen Nutzung ist die stärkste Qualität von Standort und Bauaufgabe.

FASSADE

Metall hat als Werkstoff am ehemaligen Anlagenbau-Standort schon immer eine besondere Rolle gespielt. Für das Museum kommt nun erneut das Material in verschiedenen Graden der Oberflächen-Veredelung und in einer handwerklich anspruchsvollen Verarbeitung wieder zum Einsatz – wobei hier ein „klassisches“ Fassaden-Raster subtil verschoben und überlagert wird. So soll die ruhige Kubatur des Baukörpers um eine feinsinnige Wahrnehmungsebene ergänzt werden, welche in jeweils eigenem Maßstab Individuum, städtisches Umfeld und Naturraum changierend widerspiegelt.

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